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#Spurensuche

Katzen, die vermehrt pinkeln, die unglücklich und verwirrt erscheinen. Hunde, die draußen viel mehr pöbeln und randalieren als üblicherweise. Pferde, die sichtlich nervös und unruhig sind.

 

Auch, wenn es merkwürdig klingt: Viele dieser Fälle sind für mich Opfer der gegenwärtigen Stimmung und Energie. Wie meine wunderbare Freundin und Lehrerin Christine Beckmann schon in ihrem hilfreichen Artikel schreibt: Tiere fühlen, was wir fühlen, aber sie sind keine Wissenschaftler.

Falls sich eure Tierfreunde dieser Tage also anders verhalten als sonst, aggressiver sind, ruhiger sind, in irgend einer anderen Form auffälliger sind als sonst, dann k a n n das also durchaus etwas mit dieser Zeit zu tun haben. Genau so gut kann es völlig andere Gründe haben, aber bevor ihr ein Tiergespräch bei einer Kollegin oder mir bucht, beherzigt  bitte die Infos aus diesem blogartikel. Manchmal hilft das schon ein bißchen weiter.

 

 

Der sechste Sinn der Tiere.

Ihr Lieben,

aus gegebenen Anlass und weil dieser Tage die Fälle häufen: Corinna* zieht auch an unseren Tieren nicht spurlos vorbei.

 

Letzte Woche hab ich von einer Tierkommunikatorin gehört, wie gut es doch in dieser Zeit unseren Tieren ginge, sie hätten ja überhaupt keine Sorgen mit Corona, würden ja im Moment leben und Sorge sowieso gar nicht kennen.

 

Ähm. Nun ja, da fehlt leider ein wichtiger Teil.

Unsere Tierfreunde bekommen durchaus SEHR viel von dem mit, was gerade bei uns Menschen los ist. Sie sind keine emotionslosen Marionetten, sie spüren deutlich, dass uns etwas bewegt - und das macht auch etwas mit ihnen.

 

Vielleicht erinnert sich der ein oder andere von Euch noch an die Jahrhundert-Katastrophe von 2004: die Tsunami-Welle in Thailand. Auf wundersame Weise blieben viele Tiere verschont, indem sie sich im Landesinneren in Sicherheit brachten. Und das Stunden, ja sogar Tage bevor die Welle sich Raum brach. Wie ist das möglich? Tiere nutzen ihren sechsten Sinn. Das ist der Sinn, zu fühlen, was andere fühlen. Genau, der telepathische Sinn.

 

Tiere spüren, was um sie herum vor sich geht. Und sie stehen in Verbindung zu allem, was ist, auf dieser Welt. Zu allem, was um sie herum ist.

Etwas, was vielen von uns Menschen verwehrt bleibt - weil wir vergessen haben, wie wir diesen Sinn aktiv nutzen. Und auch, weil unser Verstand oft so laut ist, dass diese stille, telepathische Sinn im Keim erstickt wird.

 

Sie fühlen, was wir fühlen.

IN Verbindung, zu allem, was ist.


Der Blick über den Tellerand.

Tiere haben also diese große Verbindung zu allem, was ist ist. Sie sind angebunden an das große Ganze und fühlen das auch.

Im Umkehrschluss bedeutet das nicht, dass alle Tiere die Last der Welt auf ihren Schultern tragen. Es heißt einfach nur: Tiere haben üblicherweise einen besseren Blick über den Tellerrand. Sie bewerten nicht und hinterfragen nicht ständig, w a s sie fühlen - so wir Menschen es gerne tun.

Und auch hier gelten, wie so oft bei unseren Tieren die gleichen Regeln wie bei uns Menschen: nicht jeder Zustand lässt sich pauschal auf alle und alles überstülpen. Nicht alle Tiere dieser Welt sind und werden auffällig in dieser Zeit. Es wird individuell empfunden, dem einen macht es mehr aus,  dem anderen weniger - ganz so wie bei uns Menschen.

Es ist richtig, dass unsere Tiere im Hier und Jetzt leben. Viel mehr, als die meisten von uns es je könnten. Es ist richtig, das Tiere mit dem Virus oder der Sorge um Existenz und Gesundheit kein aktives Problem haben. Aber: Unsere Tiere fühlen, was wir fühlen. Und das ist im Moment eine ganze Menge Stoff! Es sind unterschiedliche Gefühle, die von Existenzangst bis hin zu nackter Angst und Panik ums Überleben reichen - und alle Gefühle dazwischen natürlich.

Und ganz egal, ob Du Dich nun sorgst oder auffällig entspannt und fröhlich bist, ob Du in der Stadt oder als Eremit auf einem Berg lebst: Dein Tier bekommt es  mit.

 

 

Die Energie dieser Tage.

Fühlen, ohne zu bewerten.

Unsere Themen sind auch die ihren.


Mir fällt dieser Tage verstärkt auf, dass sich etwa jedes dritte Tiergespräch auch um die Energie „da draußen“ dreht.

 

Der junge Hovawart Rüde Ben sagte dazu: 
„Es fühlt sich an, als ob in der Luft lauter Teilchen fliegen, ich kann schon gar nicht mehr klar denken und sehen wegen dieser Teilchen!


Sein Mensch buchte ein Tiergespräch, weil Ben mittlerweile nicht nur andere Hunde, sondern auch Menschen massiv anpöbelt und so jeder Spaziergang zum Spießrutenlauf wird.

Oder Kater Oskar. Schon immer sehr eng angebunden an seine Familie, quittiert dieser Kater Veränderung, eigene Betroffenheit oder auch Verunsicherung seit jeher mit pinkeln. So auch jetzt.

Dazu schickt Oskar das Gefühl: „Hier ist gar nichts mehr normal! Alles hat sich verändert, es gibt so viel Schwere und Sorge und Last und ich verstehe nicht, was los ist!“

Neue Normalität?

Eines sollte uns allen klar sein: Normal ist dieser Tage wirklich gar nichts. Weder für uns, noch für unsere Tierfreunde.

 

Und ja, Dein Hund oder Deine Katze freuen sich vermutlich, wenn Du mehr zuhause bist, mehr Zeit mit ihnen verbringen kannst. 
Die Kehrseite der Medaille sind jedoch Deine Gedanken in dieser Lage, denn sie bestimmen dei fühlbare Veränderung. Mit der uns allen bekannten Normalität hat das nichts mehr zu tun. Und den meisten Tieren geht es wie uns Menschen: Veränderung begrüßen wir nicht permanent mit offenen Armen, viele von uns mögen Gewohntes, bekannte Abläufe - denn all das gibt Sicherheit. Irgendwann wird es vielleicht eine Art neue Normalität, aber noch ist es nicht soweit. Und bis dahin wundern sich auch unsere Tiere über die Veränderung. Mal deutlicher, mal weniger deutlich.

 

 

Wie hilfst Du Deinem Tier?

Zuerst: Überprüfe bitte einmal für Dich selbst, wie oft Du an das Corinna-Thema denkst. Wie oft Du mit anderen darüber sprichst, wie oft bei Dir zu Hause Nachrichten geschaut oder gehört werden.

 

Wie oft ist bei all dem Dein Tierfreund dabei?
Und selbst, wenn er nicht mit Dir Raum ist:  Er oder sie fühlt, was Du fühlst - es ist dabei bedeutungslos, wo und an welcher Stelle ihr beide Euch befindet. Der sechste Sinn funktioniert einwandfrei über Raum und  Zeit hinaus, erinnere Dich an das Tsunami-Beispiel.

Wie oft erwähnst Du zB am Telefon etwas zum Corinna Thema, wie oft kreisen Deine Gedanken darum, welche Sorgen trägst Du zum Thema mit Dir herum?

Dabei müssen es nicht mal Deine eigenen Sorgen sein - es genügt, wenn Du an jene denkst, die gerade echte Sorgen mit oder wegen Corinna haben. All das fühlt auch Dein Tier. Und es macht ihm mehr oder weniger aus, es kann gut damit umgehen oder eben weniger gut. Das ist Typsache.

Probier mal, Deine Gedanken an das, was kommen könnte, zu minimieren.

  • Versuche, mehrmals am Tag im Moment und in der Gegenwart zu sein. 
Mach öfter etwas, was für den Moment Deine volle Aufmerksamkeit erfordert.
 Singe laut, hör Dein Lieblingslied, ganz laut. Bewege Dich, geh in den Garten und pflanze Blumen, tanze nackt im Wohnzimmer - mach einfach das, was es Deinen Gedanken schwer macht, zu kreisen.

  • Wenn Du ein sensitives Tier hast, was in dieser Zeit Schwierigkeiten hat, lege Zeiten fest, in denen in der Familie über Corinna gesprochen wird. Vermeide die 24h Dauerbeschallung, nicht nur für Dein Tier- auch für Dich gut :)

  • Räuchere das Haus oder die Wohnung. Es wurde viel gedacht und gefühlt in den letzten Tagen und wochen. Öffne die Fenster und Türen weit und bitte alle negativen Energien freundlich hinaus. Fülle Dein Hause oder Deine Wohnung anschließend mit guten, positiven und leichten Gedanken.

  • Sei mehrmals am Tag ganz bei Deinem Tier, spielt miteinander oder seid euch einfach körperlich nah. Bewundere sein Fell, seine Augen, seine Art zu sein - was immer Du schön findest und tief in Dir fühlen kannst.

  • Bitte erklärt Euren Tierfreunden, dass das, was draußen ist, nichts mit Eurer Familie zu tun. Es ist etwas, was von außen zu uns kommt. Und ja, es macht etwas mit uns Menschen, mit unseren Gefühlen und Gedanken - aber es hat verdammt noch mal nichts mit Deiner Liebe und Deiner Beziehung zu Deinem Tierfreund zu tun. Zwischen Euch ist alles in Ordnung. Ihr haltet noch mehr zusammen, jetzt erst recht.

  • Informiert Eure Tierfreunde. Erklärt einfach, warum ihr euch heute schlecht fühlt. Und Information bedeutet nicht, das ihr in epischer Breite die Nachrichten analysiert, die Zahl der Opfer vorlest oder über existentielle Nöte klagt. Informieren bedeutet das, was meine Freundin und Lehrerin Christine Beckmann in ihrem wundervollen Artikel beschreibt.

  • Und zu guter Letzt: Bittet Eure Tierfreunde um Unterstützung. Und zwar in einer Form, die sie uns leicht geben können, die sie uns ohnehin schon ihr Leben lang geben: Bittet sie, Euch in dieser besonderen Zeit zu unterstützen. Vielleicht nah bei Euch sein, euch zum Spiel oder zu Streicheleinheiten aufzufordern. Bittet sie um genau das, was sie von Herzen gern tun und was ihnen leicht fällt: uns mit ihrer Anwesenheit glücklich machen.

 

Auf diese Weise helft ihr Euren Fellfreunden und kommt gemeinsam hoffentlich unbeschadet durch diese wilden Zeiten.

#stay strong

 

Alles Liebe
schickt euch von Herzen

Eure Claudi

 

*Corinna= Coronavirus

 

Alles anders als vorher.

Fühlen über Raum und Zeit hinaus.

Gedanken anhalten.

Sei einfach da.

Es hat nichts mit mit meiner Liebe für Dich zu tun.


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Kommentare: 2
  • #1

    Aruna (Sonntag, 19 April 2020 17:41)

    Ich kenne da so eine wunderbare Katzendame (���), die drückte es mal so aus: „Ihr vergesst uns zu sagen was los ist und wir stehen dumm da!“ ....passt zu vielen Lebenslagen. In diesem Sinne kann ich mich nur anschließen! Thanks for sharring �❤️

  • #2

    Annemike (Sonntag, 19 April 2020 21:54)

    Liebe Claudi,
    Bernie und ich danken dir sehr für die Aufklärung – sie benimmt sich wirklich anders als sonst, ich habe das gar nicht mit Corona in Verbindung gebracht . Dabei liegt es ja irgendwie auf der Hand. Bleib gesund��
    wir hören uns wieder.