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#Von Wischmopp-Wochenenden und Katzenlogik

Gestern, Samstagmorgen, Hausarbeit steht an.


 

Die ganze Woche war nur Zeit für das Nötigste, nun scheint die Sonne durch ungewaschene Scheiben und bildet jeden Fussel, jedes Staubkorn auf Boden, Tischen und allen anderen Flächen ab.

 

Das Haus braucht Pflege und beide Etagen zu säubern, wird etwa zwischen drei und vier Stunden dauern.

Ich seufze. 


 

Währenddessen sieht Tilda mich ernst an. Ich bitte sie, nach oben zu gehen - und nachdem ich den Sauger aus seinem Versteck hole, tut sie das auch.

 

Drei Stunden später, der finale Streich - wischen - ist angesagt. Tilda setzt sich auffordernd direkt vor den Wischeimer und starrt mich an. 
Sie findet wohl, ich habe nach dreieinhalb Stunden ausreichend Putzarbeiten erledigt.

 

Hier unser kurzer Talk:
„Du kannst jetzt aufhören. Das geht ja schon ewig!“


Ich
„Aber ich muss das doch machen.“

Tilda

„Warum noch mal?“

Ich

„Weil… weil… ich stottere etwas herum und sage dann: Weil es hier schmutzig war. Und weil ich saubere Flächen im Haus brauche!“

Tilda *stirnrunzelnd*

„Aha. Ihr Menschen tut Dinge, die ich beim besten Willen nicht nachvollziehen kann.
Du machst etwas, was Du eigentlich gar tun willst. Und das machst Du echt lange. Du musst dabei viel seufzen und hast überhaupt keinen Spaß dabei. Dann sagst Du, Du muss das tun. Und was das merkwürdigste ist: Am Ende interessiert es Dich aber gar nicht mehr, was Du da solange gemacht hast. Du fällst völlig erledigt in den Sessel und musst Dich erstmal ausruhen."

Ganz sicher legt meine Katzenfreundin andere Maßstäbe an Wohnräume und häusliches Umfeld.

Mein Erklärungsversuch, zu zeigen, dass es eben auch Dinge gibt, die zu tun sind, obwohl man gerade keine Lust dazu hat, gestaltet sich folgendermaßen:


„Dann stell Dir vor, ich würde nicht mehr einkaufen gehen, um Dir und mir etwas zu essen zu holen. Das ist auch etwas, was ich tun muss, selbst dann, wenn ich keine Lust habe.“

Tilda überlegt kurz und sendet dann:

„Das scheint mir etwas anderes zu sein. Essen müssen wir ja, weil wir sonst verhungern. Und das wäre nicht gut.“ Sie denkt weiter nach und schickt dann: „Und essen ist ja auch schön. Ich esse gern!“



Weiter sagt sie: „Am Putzen findest Du aber nichts schön. Du machst es, weil Du es musst, aber was hast Du davon? Es macht nicht satt, es macht nicht glücklich, und unser Zuhause ist sowieso gemütlich!“

 

Und wieder schaut sie mich ganz ernst an und sagt: „Also, hör jetzt damit auf. Komm lieber mit nach draußen und schnuppere mit mir die köstliche Frühlingsluft. Komm!“


Tilda hat Recht: Putzen nervt, kostet Zeit und Kraft und ist nie von langer Dauer. Dennoch: ich lebe in einem Menschenkörper und habe andere Vorstellungen von einem gemütlichen (sauberen) Zuhause als Tilda in ihrem Katzenkörper.

 

Es gibt eine Lösung: Wir gönnen uns ab nächster Woche eine tolle Putzperle und nutzen die geschenkte Zeit für alles, was uns glücklich macht.

 

Habt einen schönen Sonntagabend und küsst alle mit Fell und Pfoten von uns!


Eure


Claudi


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Kommentare: 1
  • #1

    Birgit mit Luna im Herzen (Mittwoch, 20 März 2019 11:30)

    Hach Claudi ich liiiiebe Deine Beiträge und freue mich immer, Neues von Dir zu hören!!
    Bitte höre nie auf, über Deine wundervolle Gabe mit den Tieren zu sprechen zu berichten, und uns da draußen daran teilhaben zu lassen. Es ist einfach wunderschöööön und hört sich so leicht und selbstverständlich an, herrlich..

    Ich wünsche Dir für viel Glück mit Deiner "Putzperle" und Deiner verdient gewonnen Zeit mit Deinen Lieben.

    Fühl Dich umarmt!
    Birgit